Indien - der Norden


Vom 11.3. bis 24.3.2019 bereisten wir den Norden Indien, genauer die Bundesstaaten Rajasthan und Uttar Pradesh. Organisiert durch David Tejada, Eric Krügl und Donnie Sexton waren wir eine Gruppe von insgesamt 13 Personen. Der Reiseveranstalter vor Ort war Indus Trips, vertreten durch den Inhaber Parveen Kumar, welcher uns die gesamten zwei Wochen begleitet hat und sehr viel persönlichen Einsatz gezeigt hat. 


Delhi

Willkommen in Delhi, einer pulsierenden Metropole voller Geheimnisse, Magie und Chaos. Diese Stadt mit 19 Millionen Einwohnern ist eine Mischung aus mittelalterlichen Festungen, staubigen Basaren und einem Schatz an heiligen Stätten. Die Bevölkerung von Delhi besteht aus Hindus, Muslimen, Sikhs und Christen, wobei der Hinduismus die Hauptreligion ist. Einige der Orte sind unglaubliche Tempel und Moscheen, die diesen Religionen gewidmet sind. Hier kann man hautnah erleben, wie sich das Leben in Indien entwickelt. Zwischen dem Straßenleben in Delhi und den Geräuschen, Sehenswürdigkeiten und Gerüchen, mit denen wir bombardiert werden, hinterlässt Indien bleibende Spuren im Herzen und in der Seele. 

 

 

Humayun's Grabmal:  Dieses Mausoleum ist die letzte Ruhestätte des zweiten Mogul-Herrscher Humayun. Aus rotem Sandstein erbaut mit schwarzen und weißen Marmorintarsien verziert zählt es seit den '90 Jahren zum UNESCO Kulturerbe.  Es ist ein herausragendes Monument im indo-persischen Stil, ein Vorläufer des Taj Mahal.

 

 

Gurudwara Bangla Sahib ist ein friedliches Sikh-Haus.  Es war die Residenz des 8. Sikh Guru Har Krishan (der mit 5 Jahren zum jüngsten Guru aller Zeiten gemacht wurde), wo er das Brunnenwasser benutzte, um das Leiden während einer Pocken- und Choleraepidemie zu unterstützen.

Jeder Gurdwara (Ort der Verehrung) hat eine Küche (Langar), die Speisen zubereitet, die jedem frei gegeben werden, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Rasse, Religion, Glauben, Kaste, Alter oder sozialem Status Gleichberechtigung. Das Essen wird von Gursikhs und einer Armee von Freiwilligen zubereitet. Die Freiwilligen tun alles vom Hacken, Vorbereiten und Kochen. Jeder kann sich freiwillig melden.

 

 

Jama Masjid, die rote Sandstein Moschee, eine der größten Moscheen in Asien und einer der Hauptanziehungspunkte in Delhi.

 

 

Mit dem Rikscha geht es durch die engen, chaotischen Gassen von Chandi Chowk. Diese Hauptstraße von Alt-Delhi ist heute genauso voll wie zu Zeiten Shah Jahans, der den Markt im 17. Jahrhundert errichtete. Es ist nicht nur eine der beliebtesten Straßen der Welt, sondern auch der älteste und belebteste Markt in Alt-Delhi. In der Nähe liegt Khari Baoli (Gewürzmarkt), reich an Farben, Texturen und Mustern der verkauften lokalen Produkte. Auf dem Gewürzmarkt herrscht immer ein reges Treiben. Die Leute kaufen, verkaufen und transportieren Waren.

 

 

Der Baha'i Tempel, oft mit der Oper von Sydney verglichen, gleicht einer sich öffnenden Lotusknospe. Er ist eine Ikone der modernen Architektur aus weißem Marmor und symbolisiert die neun spirituellen Pfade der Baha'i Glaubensphilosophie.

 

 

Delhi löste 1911 Kalkutta als Hauptstadt ab. Im neuen Regierungsviertel liegt die offizielle Residenz des indischen Präsidenten. Hier beginnt die Prachtstrasse Rajpath, die im Osten am Indian Gate endet. Dieses soll an die 90000 gefallenen indischen Soldaten des 1.Weltkrieges für das Britische Empire erinnern.

 

 

Der Qutb Minar-Komplex ist das erste Bauwerk des muslimischen Indiens Ende 12. Jh und steht auf den Trümmern der ersten Stadt von Delhi. Der spitz zulaufende, rote Sandsteinturm Qutb Minar ist das berühmteste Wahrzeichen von Delhi. Angrenzend die Ruinen Indiens erster Moschee Quwwat-ul-Islam. Als Kontrast die Eisensäule mit Sanskrit Inschriften aus dem 4. Jh auf dem Gelände der ursprünglichen Moschee. Die Säule gibt Wissenschaftlern noch immer zu Rätseln.

 


Barsana - Lathmar Holi Festival

Die Fahrt von Delhi nach Barsana  dauert 2-3 Std. je nach Verkehr. Dort ist das bunte und chaotische Lathmar Holi zu sehen. An eine uralte Tradition gebunden, kommen Männer aus Nandgoan und anderen Dörfern in der Nähe von Barsana an diesen Ort mit der Hoffnung, eine Flagge im Radha-Krishna-Tempel der Stadt zu erheben, aber stattdessen werden sie von Frauen aus Barsana mit Laathis (Bambusstäbchen) begrüßt. Die Männer sollen sich in diesem Scheinkampf retten, und die, die erwischt werden, werden zusammengeschlagen und als Frauen verkleidet und in der Stadt herumgetragen - natürlich im Geist des Festivals! Lathmar Holi beginnt eine Woche vor dem Hauptfestival Holi.

 


Mathura

Mathura liegt 140 km südlich von Delhi am Fluss Yamuna 8wichtigster Nebenfluss des Ganges) und gilt als Geburtsstätte von Krishna. Erste Quellen der Stadt reichen 2500 Jahre zurück. An den zum Ganges vergleichbaren kleinen Ghats (Stufen zum Fluss) heißt es meist Schuhe aus, da es sich um heilige Bereiche handelt. Die Hauptstrasse Mathura's ist geschäftig und überwältigend. Die Sinneseindrücke sind vielfältig.

 


Agra - Taj Mahal

Das Taj Mahal ist alles, was darüber gesagt wurde und mehr. Der weiße Marmor wurde in 200 Jahren Entfernung abgebaut und von einer Flotte von 1000 Elefanten dorthin transportiert. Das Taj Mahal wurde Mitte des 17. Jahrhunderts vom Mughal-Kaiser Shah Jahan als Ausdruck seiner Liebe zu seiner Frau Mumtaz Mahal erbaut und ist eines der Wunder der Welt. Marmor wurde aus Makrana in der Nähe von Jodhpur geholt, und Edelsteine aus Onyx, Amethyst, Malachit, Lapislazuli, Türkis, Jade, Kristall und Perlmutt wurden aus Persien, Russland, Afghanistan, Tibet und China getragen. Die Säulen, die das Taj Mahal umgeben, sind leicht nach außen geneigt, so dass die Säulen im Falle eines Erdbebens vom Grab abfallen könnten, ohne das Monument zu beschädigen. Das Taj ist vollkommen symmetrisch, abgesehen von den zwei Gräbern - das männliche Grab ist größer als das weibliche Grab. 


Abhaneri

Auf dem Weg nach Jaipur  halten wir in dem kleinen Dorf Abhaneri, das mit Chand Baori, einem der tiefsten und größten Stufenbrunnen Indiens, aufwartet. Dieser Trittbrunnen ist eine vierseitige Struktur mit einem riesigen Tempel auf einer Seite. Auf den anderen drei Seiten befinden sich 35.000 Stufen auf 13 Ebenen, die bis zu einer Tiefe von 100 Fuß reichen. Der Bau stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist Harshat Mata, Göttin der Freude und des Glücks, gewidmet.

 


Jaipur - die rosarote Stadt

Es gibt so viel zu sehen in der „rosa Stadt“ von Jaipur. Hawa Mahal (Palast der Winde) ist ein Wahrzeichen von Jaipur. Erbaut aus rosafarbenem Sandstein mit einem feinen Wabenmuster und fünf Stockwerken erhebt er sich 1799 von Maharaja Sawai Pratap Singh, damit die Damen des königlichen Haushaltes das Leben und die Prozessionen der Stadt beobachten können. Innen ist es kaum ein Gebäude, nur um einen Raum mit tiefen, schmalen, fein geschwungenen Gängen.

 

Das Amber Fort definiert die Stadt Jaipur. Maharaja Mansingh, der erfolgreichste General des Mogul-Kaisers Akbar, begann im 17. Jahrhundert mit dem Bau des Amber Fort. Vor dem Bau des Stadtpalastes in Jaipur war Amber sechs Jahrhunderte lang der Machtsitz. Majestätisch an den Hängen eines Hügels erhebt sich dieser Fort- und Palastkomplex aus dem 11. Jahrhundert, der eine Mischung aus hinduistischem und muslimischem Stil darstellt. Die früheren Konstruktionen in den vom Hindu-Gründer entworfenen Innenwohnungen sind karg, während spätere Bauten reich an üppigen Schnörkeln sind Muslimischer Einfluss.  

 

 

Jawahar Circle, der Wasserpalast, der Panna Meena Ka Kund-Brunnen, der Stadtpalast  und Alberthall sind weitere Sehenswürdigkeiten in der rosarotem Stadt Jaipur.

 


Udaipur - die weiße Stadt

Udaipur liegt im Aravalligebirge und ist  von drei künstlich angelegten Seen (Pichhola-See, Fateh-Sagar-See und Udai-Sagar-See) umschlossen. Das Regenwasser im Monsun fließt letztlich in den Ganges. Am Ufer des Pichola Sees liegt der Stadtpalst. Er gehört dem Maharana von Udaipur, als Oberhaupt des Sonnenclans der Rajputen trägt das Wappen des Maharanas die Sonne als Symbol. Udaipur trägt daher auch den Beinamen "Stadt der aufgehenden Sonne". Der Stadtpalast ist ein überwältigender Komplex aus exquisiten Palästen, Gärten und Innenhöfen, dekorativer Kunst, geschnitzten Türen, schönen Gemälden, buntem Email, Inlayglas und antiken Möbeln.

 

 

Eine Bootsfahrt bei Sonnenuntergang am Pichola-See ist ein Erlebnis. Man versteht warum Udaipur Venedig Ostens genannt wird. Das Lake Palace Hotel, bekannt aus dem James Bond Film Octopussy mit Roger Moore von 1983, liegt inmitten des malerischen Sees.

 

 

Ein Spaziergang zu den Gangaur-Ghats und in die Altstadt zeigen das bunte treiben in der Seen Stadt Udaipur.

 


Varanasi - Die Stadt am Ganges

Varanasi ist für Hindus die Stadt des Lichts, der heiligste Ort, die Ruhestätte des Gottes Shiva. In Varanasi sterben oder nach Varanasi gebracht und am Ufer des Ganges eingeäschert zu werden ist der Weg zu Erleuchtung. Die Lebenden pilgern in Massen an den Ganges und um ihre Seelen im heiligen Wasser des Ganges zu segnen. Die Menschen Waschen sich und ihre Kleidung im Ganges. Sie putzen sich die Zähne mit dem Wasser. Die Toten werden verbrannt und ihr Asche wird in den Ganges gestreut damit ihre Seelen Einlass in den Himmel der Hindus finden. Das Holz für die Verbrennung muss von der Familie gekauft werden, mindestens 250kg. Die Leichen werden rituell durch die verwinkelten Gassen zur Verbrennungsanstalt am Ganges geführt. Die Haare und die Bärte der Trauernden werden durch Strassenbarbiere als Zeichen der Trauer abgeschnitten. Eigene Verbrennungsfotografen dokumentieren für die Trauernden den. Prozeß. Im Wasser sind Angehörige der niedrigsten Kaste der Inder, die Unberührbaren, die das Wasser auf Schmuckstücke der Toten durchsuchen. Das friedvolle Treiben im Wasser des Ganges und um die Ghats ist unbeschreibbar. Die abendliche Zeremonie ist  voller Magie. Es herrschen Ehrfurcht und Würde in der gesamten Umgebung vor.

 

Varanasi ist ein Zentrum der Seidenindustrie. Der Besuch eines nahen Dorfes,  Sarai Mohana, beschert Einblick in die Arbeiten. Dabei gab es ein besonderes Erlebnis. Wir waren als Fotografen für die Kinder des Dorfes eine Sensation und hatten dabei eine wunderbare Zeit die Kinder zu fotografieren.

 


Die Reisroute führte von Delhi mit einem Bus nach Barsana, Mathura, Agra und Jaipur. Mit dem Flugzeug nach Udaipur, Varanasi und zurück nach Delhi. Wir bereisten dabei die Bundesstaaten Uttar Pradesh und Rajasthan des Subkontinents.

Indien ist unbeschreiblich. Viele Eindrücke brauchen Zeit um sie in ihrer Gesamtheit zu erfassen und man nimmt sich vor beim nächsten Mal die Zeit noch mehr auszukosten und noch mehr auf Bildern festzuhalten. Allerdings braucht man Zeit um das Land zu akzeptieren. Die Armut ist an manchen Orten furchtbar mit anzusehen. Das Umweltproblem ist allgegenwärtig. Aber die Gastfreundlichkeit der Einheimischen ist dafür umso größer. Man hatte nie das Gefühl unwillkommen zu sein.

 

Für alle Interessierten bieten wir diese Reise mit kleinen Änderungen und abschließenden Tagen in Butan als Kontrast zu Indien im nächsten Jahr wieder an.

 

Bei Interesse und für Informationen bitte E-Mail  an  Eric Krügl oder an mich.

Stampfle 97 · 6500 Landeck

Tirol · Österreich